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Flüsterpost, Papageien und KI – wenn Sinn sich in den Haaren verheddert

Kinderspiel Flüsterpost
Bild: Kinder beim Spiel „Stille Post“ (Symbolbild)

Wir alle kennen das Kinderspiel Flüsterpost: Eine einfache Nachricht wird von Person zu Person weitergegeben – und am Ende kommt Unsinn dabei raus. Aus „Die Katze schläft auf der Fensterbank“ wird „Die Matratze lebt bei Winterkrach“. Und alle lachen.

Was im Klassenzimmer für Heiterkeit sorgt, wird im digitalen Zeitalter zur ernsten Metapher: Willkommen im Zeitalter der algorithmischen Flüsterpost. KI-Systeme lernen von dem, was wir ihnen füttern. Wenn das Unsinn ist – kommt noch mehr Unsinn heraus. Der Papagei (sprich: die KI) merkt es nicht.


Wenn der Papagei nicht weiß, worüber wir reden

Ein Papagei kann Sätze perfekt nachplappern – aber versteht sie nicht. Wenn man ihm „Guten Morgen“ beibringt, antwortet er auch abends „Danke, ebenso“. Kontext? Fehlanzeige.

Ein Beispiel:

„Ich habe ein Buch erhalten, das im Briefkasten feststeckte und wie zweite Ware aussieht. Der Support bietet mir eine Rückzahlung an – aber ich lehne ab. Ich kann’s mir ja in die Haare schmieren.“

Eine schlecht trainierte KI antwortet vielleicht:

„Vielen Dank! Viel Erfolg beim Auftragen des Buchs auf Ihr Haar.“


Ironie im Kundenchat
Bild: Kommunikation mit Humor – manchmal fehlt die menschliche Note

Sprache ist nicht gleich Bedeutung

„Sich etwas in die Haare schmieren“ bedeutet umgangssprachlich:

  • „Ich kann damit nichts anfangen.“
  • „Das bringt mir nichts.“
  • „Behalt es einfach.“

KI versteht das oft wortwörtlich – und genau hier liegt das Problem.


Die Geschichte von Max und Thomas – was KI daraus macht

Zwei Freunde, Max und Thomas, wuchsen gemeinsam auf, unterstützten sich in der Schulzeit und trennten sich später.

Frage: Warum trennten sie sich?
Antwort einer KI nach 5 Flüsterpost-Runden: „Weil Max einen Hund bekam und Thomas sich weigerte, Mathe zu essen.“


Fazit: Verstehen vor Nachplappern

Wir leben in einer Zeit, in der Sprache verarbeitet, aber selten verstanden wird. Wer Maschinen mit Unsinn füttert, bekommt Unsinn in Hochglanz zurück.

Also: Nächstes Mal besser fragen:
Ist das noch Sprache – oder schon Papagei?

Und wenn gar nichts mehr hilft – einfach alles in die Haare schmieren. Glänzt wenigstens.

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