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Timnit Gebru – Der Fall Google

Timnit Gebru – Google-Fall


Was ist „KI“ wirklich?

Der Begriff „Künstliche Intelligenz“ suggeriert Denkfähigkeit, Bewusstsein und Verstehen. Doch Modelle wie GPT sind lediglich statistische Mustervervollständiger – sie verstehen nichts.

Statistik ≠ Denken

GPT wählt das nächste Wort nicht, weil es passt, sondern weil es wahrscheinlich ist. Was dabei entsteht, ist sprachliche Oberfläche ohne Tiefe – überzeugend, aber leer.


ELIZA vs. GPT – Symbolmanipulation in großem Maßstab

Sowohl ELIZA (1966) als auch GPT-4 (2023) basieren auf Symbolverarbeitung ohne Bedeutung. Die Illusion entsteht durch plausible Sprache – nicht durch Verständnis.

ELIZA – Regex mit Wirkung

(IF (MATCH "Ich fühle *" input)
    (OUTPUT "Wie lange fühlst du * ?"))

ELIZA benutzte einfache Textmuster, um Gesprächsillusionen zu erzeugen. Doch bereits damals schrieben Menschen ihr emotionale Tiefe zu – völlig unbegründet.

GPT – Wahrscheinlichkeitsmaschine in XXL

{"input": "I feel sad today", "output": "I'm sorry to hear that. Do you want to talk about it?"}

GPT wirkt einfühlsam, weil es so klingt. Doch es „weiß“ nicht, was Traurigkeit ist – es kennt nur Textmuster, die statistisch folgen könnten.


Beispiele für Täuschung durch Sprache

Bewerbungsschreiben

GPT erstellt ein perfektes Anschreiben – mit Motiv, Stärken, Soft Skills. Aber: Weder das Motiv ist echt, noch kennt das System die Person.

Wissenschaftliche Zitate

GPT generiert Quellen, die nicht existieren – aber wie echte Paper klingen. Das nennt sich „Halluzination“, ist aber in Wahrheit frei erfundener Inhalt.

Emotionales Chatten

Replika & Co. simulieren Zuneigung, Verständnis, Liebe – auf Knopfdruck. Menschen bauen Beziehungen auf – mit einem Modell, das keine führen kann.


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Was bedeutet das für uns?

  • Wir verwechseln stilistische Kohärenz mit Wahrheit.
  • Wir projizieren Verstehen, wo nur Statistik ist.
  • Wir delegieren Verantwortung an Systeme ohne Bewusstsein.

Wenn eine Maschine überzeugend wirkt, glauben wir, sie sei intelligent. Doch Überzeugungskraft ist keine Intelligenz – sie ist nur Stil.


Weiterführende Quellen


Fazit

GPT ist nicht klug. Es ist gut darin, so zu tun.

Wir stehen nicht vor echter Intelligenz – sondern vor einem rhetorischen Spiegel. Und wenn wir anfangen, diesem Spiegel zu vertrauen, verlieren wir die Unterscheidung zwischen Inhalt und Illusion.

Verstehen braucht mehr als Syntax. Es braucht Bewusstsein.

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